Wer sich mit dem Schweizer Immobilienmarkt beschäftigt, wie Michael Oehme, der sollte wissen, dass er erheblich zum Bruttosozialprodukt der Schweiz beiträgt. „Er generierte rund elf Prozent des Steueraufkommens in 2020, was auch für die Schweiz nicht unerheblich ist“, so Immobilienexperte Michael Oehme. Werden die Mieteinnahmen und die Eigenmieten der privaten Haushalte hinzugezählt, beläuft sich der Anteil auf 17 % des Bruttoinlandsproduktes, was einer Bruttowertschöpfung von 114 Milliarden CHF entspricht. Im Jahr 2020 nahm der Schweizer Staat alleine rund 13,72 Milliarden Schweizer Franken durch die Vermögenssteuer ein. Insgesamt belaufen sich die Steuereinnahmen des Schweizer Staates für das Jahr 2020 auf rund 146,1 Milliarden Schweizer Franken. „Mehr als 15 Milliarden davon entfallen auf die Immobilienwirtschaft“, so Michael Oehme.

 

Die Immobilienbranche ist ein wichtiger Arbeitgeber

Insgesamt generiert die Immobilienwirtschaft in 2020 rund 566’000 Vollzeitäquivalente Stellen (VZÄ), was 14 Prozent aller Beschäftigten in der Schweiz entspricht. Zusätzlich kümmern sich weitere 62’500 Vollzeitäquivalente um die Betriebsliegenschaften in den übrigen Branchen. Dabei umfasst der Schweizer Gebäudepark 2,5 Millionen Gebäude mit einem (Erstellungs-)Wert von 2,5 Billionen Schweizer Franken (CHF) und über 940 Mio. Quadratmetern Geschossfläche. Zwei Drittel davon entfallen auf Wohngebäude Quelle: (Quelle: Schweizerische Eidgenossenschaft)

 

Michael Oehme: „Transaktionsvolumen im Schweizer Immobilienmarkt ist überschaubar“ - Basel aus der Luft

Michael Oehme: „Transaktionsvolumen im Schweizer Immobilienmarkt ist überschaubar“ – Basel aus der Luft

 

Michael Oehme: „Transaktionsvolumen im Schweizer Immobilienmarkt ist überschaubar“

Dennoch ist der Schweizer Immobilienmarkt insbesondere im Hinblick auf seine Transaktionsvolumina „überschaubar“, grössere Transaktionen bestimmen schnell den Gesamtmarkt. So fiel das registrierte Transaktionsvolumen für kommerzielle Immobilien 2021 insgesamt leicht geringer aus als im Vorjahr, wie eine Studie von JLL Schweiz zeigt. Laut den Experten von JLL lag es zum einen an zwei gewichtigen Deals im Vorjahr (Globus-Portfolio, Glattzentrum), zum anderen an der weiterhin bestehenden Unterversorgung an Anlagemöglichkeiten, welche auf einen Nachfrageüberhang trifft. „Insgesamt steht der Schweizer Immobilienmarkt damit auf einem soliden Fundament.“ (Quelle: Büromarkt Schweiz)

 

Wirtschaftswachstum der Schweiz ist auch ein Turbo für den Schweizer Immobilienmarkt – Michael Oehme

„Gestärkt wurde die Nachfrage nach Immobilien in der Schweiz auch im vergangenen Jahr durch die positive wirtschaftliche Entwicklung“, so Michael Oehme. Die Schweiz hat die schwierigen Jahre 2020 und 2021 zudem gut überstanden und das laufende Jahr steht ganz im Zeichen des Wachstums. Ein wichtiger Aspekt ist dabei laut Michael Oehme, dass sich die Inflationsrate – anders als in Resteuropa und den USA – auf einem vertretbaren Niveau gehalten hat und hält. Als wichtiger Treiber der Immobilienbranche gelten die weiterhin günstigen Finanzierungsmöglichkeiten sowohl für gewerbliche als auch für privat genutzte Immobilien. Die Hypothekarzinsen dürften auch 2022 weiterhin niedrig ausfallen, wenngleich ein Wendepunkt in der Zinsentwicklung erkennbar ist und mit leichten Zinsanstiegen gerechnet werden muss.

 

Hohes Wachstum in der Baubranche

Dass die Bauwirtschaft brummt, zeigen beispielsweise Zahlen des Schweizer Baumeisterverbands (SBV). In einer Pressemitteilung veröffentlichte der SBV, dass die Umsatzzahlen für das dritte Quartal 2021 mit 6,4 Mrd. CHF aussergewöhnlich stark seien (Quelle: Bauunternehmer Region Basel) Und nach den Experten von BAK economics sind die Aussichten für die Schweizer Bauwirtschaft gut und der Gesamtumsatz dürfte in 2022 um weitere 0,6 Prozent zulegen (Quelle: BAK economic intelligence). Ausschlaggebend für den Aufschwung sei der durch das vermehrte Homeoffice veränderte Wohnbedarf, die sich abzeichnende Verschiebung der Zinswende sowie energetische Sanierungen. Es gebe – laut Oehme – zudem keinen markanten Anstieg der Baugesuche.